Diskussion über umstrittenes Insektengift

Zwischen Umweltschützern und Landwirten ist ein Streit um die Notfallzulassung eines Insektengiftes entbrannt. Das soll vor allem in Jülich und Euskirchen zum Einsatz kommen und Zuckerrüben vor Blattläusen schützen. Denn die Läuse übertragen hier bei uns ein für die Rüben gefährliches Virus.

Die Europäische Union hatte das Insektengift vor drei Jahren verboten. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit hat dem Mittel für das diesjährige Frühjahr eine Notfallzulassung erteilt. Das widerspreche den Bemühungen zum Schutz von Insekten und der biologischen Vielfalt, sagt der Bund für Umwelt und Naturschutz. Denn auch Bienen könnten davon sterben.


Der Rheinische Rübenbauernverband hält dagegen, dass es auf befallenen Flächen vergangenes Jahr einen Ertragsverlust von einem Drittel gegeben habe. Ohne den Einsatz des Insektengifts werde sich die Situation weiter verschlechtern.


Für den Einsatz des Mittels gibt es Auflagen: Nach den Zuckerrüben dürfen Landwirte keine Früchte aussähen, die vor allem für Bienen attraktiv sind, wie Sonnenblumen, Kartoffeln oder Raps.