Immer mehr kleine Waffenscheine im Kreis Düren

Im vergangenen Jahr hat die Dürener Kreispolizei knapp über 2.000 Menschen mit einem kleinen Waffenschein hier bei uns gezählt. Immer mehr Menschen an der Rur beantragen einen kleinen Waffenschein, zeigen die neu ausgewerteten Zahlen.


© Foto: Daniel Dähling

Demnach sind im vergangenen Jahr 148 kleine Waffenscheine neu beantragt worden. Das hat eine Radio Rur Anfrage bei der Polizei ergeben. Der kleine Waffenschein berechtigt zum Tragen einer Schreckschusspistole. Sie sieht einer echten Waffe täuschend ähnlich, feuert aber nur einen lauten Knall ab. Das hat uns Axel Bolk von der Kreisgruppe Düren der Gewerkschaft der Polizei gesagt:

"Nur die Notwehrsituation wäre ja auch geeignet diese Waffen zu benutzen. Da habe ich erhebliche Zweifel. Ich denke, dass das eher was ist, was einen selbst beruhigt, wenn man es in der Tasche hat, aber nicht unbedingt geeignet ist."

Die Diskussion um Schreckschuss-Pistolen ist neu aufgeflammt, nachdem der Bürgermeister von Kamp-Lintford erklärt hatte, sich bewaffnen zu wollen. Er war zuvor von Rechtsradikalen bedroht worden.

Und wie sieht es mit anderen Waffen bei uns aus?

Vergangenes Jahr hat es im Kreis Düren deutlich mehr Messerattacken gegeben. Die Dürener Polizei hat fast 7.000 Fälle verzeichnet, bei denen Messer als Waffen genutzt wurden. Die Zahl 2019 sei damit deutlich höher als von Experten erwartet, sagt Bolk von der Gewerkschaft der Polizei.

"Eigentlich müsste mal jetzt mal überlegen, welche Konzepte man da erarbeiten kann - wie der Erwerb erschwert werden kann".

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