Islamistische Gefährder aus Langzeitgewahrsam entlassen
Veröffentlicht: Mittwoch, 31.07.2019 05:40
Auch die beiden Gefährder aus Düren haben das Langzeitgewahrsam verlassen dürfen. Die Polizei hatte sie bei den Razzien vor knapp zwei Wochen in Gewahrsam genommen. Auf freien Fuß ist aber nur einer von ihnen gekommen.

Gegen den jüngeren der beiden Männer hat die Polizei jetzt einen Haftbefehl vollstreckt. Allerdings wegen einer ganz anderen Sache.
Die Anwälte der beiden Männer hatten Beschwerde vor Gericht eingelegt und dem haben die Aachener Richter am Dienstag stattgegeben. Es gebe keine ausreichenden Belege, dass die beiden unmittelbar ein Verbrechen planen, sagte ein Gerichtssprecher. Der Staatsschutz sagt, die Männer halten sich regelmäßig im extremistisch salafistischen Umfeld auf und seien vom Islamischen Staat angezogen.
Am Samstagabend hatte die Kölner Polizei bereits den dritten Dürener Terrorverdächtigen aus dem Langzeitgewahrsam entlassen. Die Polizei hatte die Männer am 18. Juli bei einer Razzia in Nord-Düren in Gewahrsam genommen.
Wie die Kölner Polizei am Wochenende mitgeteilt hat, haben die Ermittler die Zeit gut nutzen können. Sie haben umfangreich Daten ausgewertet. "Der Zeitraum von zehn Tagen war erforderlich, um das Datenmaterial zu sichten und fachlich zu bewerten. Die neue Rechtsgrundlage ist für unsere Ermittlungsarbeit sehr wertvoll und hat sich aus meiner Sicht bewährt", bilanzierte der Leiter der Kriminalpolizei Köln, Klaus-Stephan Becker.
Konkret ging es um fünf Smartphones, eine Kamera, diverse USB-Sticks und einen Laptop - zusammen 1,2 Terabyte Daten.
Für den Staatsschutz ist klar: Der Dürener hat eine extremistische salafistische Gesinnung. Aber für einen Haftbefehl reichen die Belege nicht. Deshalb haben die Ermittler den 20-Jährigen aus dem Dauergewahrsam entlassen.