Scholz in Düren

Die Bundesregierung wird den Strukturwandel bei uns im Rheinischen Revier weiter unterstützen. Das hat Bundeskanzler Olaf Scholz heute Nachmittag bei einem Besuch im Dürener Rathaus versprochen.

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Dort traf er sich mit Bürgermeistern aus der Region. Der Dürener Bürgermeister Frank Peter Ullrich warnte vor einem holprigen Strukturwandel. Bundeskanzler Scholz sieht Chancen: Man müsse das Land verändern und aktiv werden, sagte er im Dürener Rathaus. Die Wasserstoffwirtschaft müsse ausgebaut werden, so Scholz weiter. Er geht von Investitionen in Milliardenhöhe aus. "Unser Ziel muss sein, dass wenn die Kohleverstromung endgültig endet, wir mit dem Strukturwandel so weit vorangekommen sind, dass genügend neue Arbeitsplätze entstanden sind. Das ist unser Ziel", so Scholz in Düren.

Auf der Anreise nach Düren war Scholz ausgebremst worden. Nach einem Termin in Simmerath ging es für den Kanzler-Konvoi wegen eines Unfalls auf der B399 in Hürtgenwald zunächst nicht weiter. Mit Verspätung kam Scholz deshalb beim ersten Halt in Düren beim Autoteilezulieferer Neapco an.

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"Manchmal allein gelassen"

Die Bürgermeister aus dem Rheinischen Revier haben dem Kanzler ihre Sorgen vorgetragen. "Wir brauchen diese Aufmerksamkeit, denn in der Tat: Manchmal fühlen wir uns ein bisschen allein gelassen", sagte der Dürener Bürgermeister Frank Peter Ullrich stellvertretend für die Anrainerkommunen rund um die Tagebaue. Der auf 2030 vorgezogene Ausstieg aus der Braunkohleförderung stelle die Region vor große Herausforderungen. Ullrich forderte weiterhin Hilfe von Bund und Land. Der Wegfall von Zehntausenden Arbeitsplätzen müsse kompensiert werden, so Ullrich weiter.

"Nicht nur die Landschaft wurde verändert, sondern auch ein Stück Heimat wurde zerstört, Dörfer wurden abgebaggert, soziale Strukturen wurden zerschlagen und sind zum Teil bis heute nicht in der Qualität wieder entstanden. Das sitzt tief bei vielen Menschen." (Frank Peter Ullrich, Bürgermeister der Stadt Düren)

Rund 70 Minuten hatte sich Scholz am Dienstag mit den Bürgermeistern aus der Region im Dürener Rathaus ausgetauscht. Dabei wurde auch das Tempo des Strukturwandels kritisiert. Oft würde es zu lange dauern bis Projekte z.B. Fördergelder erhalten, so die Bürgermeister. Bundeskanzler Scholz sieht den Strukturwandel als Projekt für das gesamte Land und will es zur Chefsache machen, bestätigte der Elsdorfer Bürgermeister Andreas Heller nach dem Treffen in Düren.

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Warten auf den Bundeskanzler im Rathaus
Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Düren

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