Terrorverdacht in Düren
Veröffentlicht: Donnerstag, 18.07.2019 14:11
In Düren hat es am frühen Donnerstagmorgen eine Razzia gegeben. Sicherheitsbehörden hatten Hinweise auf isalmistische Gefährder.

Gegen 4 Uhr sind Spezialkräfte in ein Haus in Nord-Düren eingedrungen. Es besteht ein Terrorverdacht. Zwei Verdächtige wurden in Gewahtsam genommen. Wie die Polizei am Mittag bekanntgegeben hat, handelt es sich bei den beiden Festgenommenen um zwei als Gefährder eingestufte Männer: es sind ein 21-jähriger deutscher Konvertit und ein 30-jähriger Deutsch-Libanese. Der 30-Jährige hatte offenbar auch Verbindungen zum Berlin-Attentäter Anis Amri. Er war erst am vergangenen Wochenende nach den Kölner Lichtern in die Wohnung des 21-Jährigen nach Düren gezogen. Aus einem Gespräch hat die Polizei den Schluss gezogen, dass ein Anschlag unmittelbar bevorstehen könnte.
In der Dürener Wohnung wurde unter anderem eine Flasche mit einer noch nicht identifizierten Flüssigkeit sichergestellt, die in einem Versteck gefunden wurde. Außerdem Messer und Baseballschläger. Auch in Köln laufen derzeit noch weitere Untersuchungen. Insgesamt sind bislang sechs Personen in Gewahrsam genommen worden. Vier von ihnen wurden einen Richter am Amtsgericht Düren vorgeführt. Er soll über eine Langzeit-Ingewahrsame entscheiden.
Laut NRW- Innenminister Herbert Reul (CDU) gibt es bislang keinen Anfangsverdacht für eine Straftat. Die Polizei habe im Vorfeld der Durchsuchungen «keine Hiweise auf einen konkreten Anschlagsort, keine Hinweise auf eine konkrete Anschlagszeit und keine Hinweise auf eine konkrete Anschlagsart» gehabt, sagte Reul am Donnerstag in Bochum. Es habe aber Hinweise gegeben, dass die sechs in Gewahrsam genommenen Personen «möglicherweise einen Terroranschlag planen könnten». Mit den Durchsuchungen sollten deshalb weitere Erkenntnisse gewonnen und Beweismittel gefunden werden.