Trump auf Tribüne: Historisches Finale Sinner kontra Alcaraz

Jannik Sinner (l) und Carlos Alcaraz
© Thibault Camus/AP/dpa

Tennis bei den US Open

New York (dpa) - Traumfinale der Topstars, Showdown in New York um die Nummer eins der Tennis-Welt - und das vor den Augen von US-Präsident Donald Trump. Das Endspiel der US Open zwischen Jannik Sinner und Carlos Alcaraz am Sonntag (20.00 Uhr MESZ/Sky und Sporteurope.TV) als letzter Akt der großen Highlight-Tennisturniere 2025 wird zum reizvollen Popcorn-Event.

Und es ist zudem geschichtsträchtig. Zum ersten Mal in der Profi-Ära seit 1968 steht sich ein Duo drei Mal in einer Tennis-Saison im Endspiel eines Grand-Slam-Turniers gegenüber. Mit ihrer Dominanz haben die beiden Tennisstars etwas geschafft, was es nicht einmal während der Rivalität zwischen Rafael Nadal und Roger Federer oder zwischen einem der beiden und Novak Djokovic gegeben hat.

«Eine unglaubliche Saison. Dass ich wieder im Finale bin - besser geht es nicht. Sonntag wird ein sehr spezieller Tag», sagte Sinner, der beim 6:1, 3:6, 6:3, 6:4 gegen den Kanadier Felix Auger-Aliassime nach dominantem Beginn Probleme hatte. Alcaraz zeigte dem am Ende entkräfteten Rekord-Grand-Slam-Sieger Novak Djokovic im ersten Halbfinale beim 6:4, 7:6 (7:4), 6:2 die Grenzen auf. 

Der 24 Jahre alte Sinner und der 22-jährige Alcaraz treffen sich zum dritten Mal in Serie in einem der großen Finals. «Diese beiden Spieler sind die Besten der Welt. Sie sind einfach zu gut», bekannte der 24-fache Grand-Slam-Champion Djokovic, der inzwischen 38 Jahre alt ist.

Gibt es einen Wechsel an der Weltranglistenspitze?

Wer am Ende mit der Trophäe New York verlässt, wird am Montag auch die Weltrangliste anführen. Entweder verteidigt Sinner den Spitzenplatz, den er vor rund 15 Monaten eingenommen hat, oder Alcaraz kehrt erstmals seit zwei Jahren auf Rang eins zurück.

Die Grand-Slam-Finalserie der beiden hatte im Juni in Paris begonnen. Im längsten French-Open-Finale der Geschichte über 5:29 Stunden und fünf Sätze hatte Alcaraz triumphiert - nachdem er drei Matchbälle von Sinner abgewehrt hatte. In Wimbledon im Juli revanchierte sich Sinner in vier Sätzen. Und nun am Sonntag in New York? Kann Alcaraz seinen Grand-Slam-Titel Nummer sechs feiern? Oder Sinner seinen fünften?

Im zweiten Jahr nacheinander und damit acht Grand-Slam-Turniere in Serie teilen sich Sinner und Alcaraz die großen Trophäen unter sich auf. «Er bringt mich an meine Grenzen. Es ist großartig für den Sport, Rivalitäten zu haben. Wir haben hoffentlich noch großartige Matches vor uns. Manchmal ist es aber auch nett, nicht gegen ihn zu spielen», sagte Sinner schmunzelnd.

In der Bilanz liegt Alcaraz mit 9 Siegen in 14 Vergleichen vorn, Sinner hat fünfmal die Oberhand behalten. Nur eine knappe Woche vor dem Auftakt der US Open hatte Sinner mit einer Viruserkrankung völlig entkräftet im Cincinnati-Endspiel gegen den spanischen Rivalen aufgegeben. 

Vier Grand-Slam-Turniere 2025, vier Endspiele für Sinner

Dass er gegen Auger-Aliassime etwas in der Bauchgegend gespürt habe und sich außerhalb des Platzes behandeln ließ, sei kein Grund zur Sorge, beschwichtigte der 24-Jährige. Als Vierter bei den Herren in der Profi-Ära hat Sinner, in diesem Jahr drei Monate wegen positiver Dopingproben von 2024 gesperrt, alle vier Grand-Slam-Endspiele erreicht. 

Damit reihte er sich in eine ruhmreiche Liste mit Rod Laver (1969), Roger Federer (2006-07, 2009) und Novak Djokovic ein (2015, 2021, 2023). Neben Wimbledon verließ er auch Australien mit der begehrten Trophäe.

Alcaraz ist in den bisherigen sechs Runden der diesjährigen US Open noch ohne Satzverlust. «Ich arbeite an der Konstanz in den Spielen, bei den Turnieren, im Verlauf des Jahres», sagte der 22-Jährige, der zum Saisonauftakt in Australien im Viertelfinale ausgeschieden war. 

Vom angekündigten Besuch des US-Präsidenten Donald Trump will sich Alcaraz am Sonntag nicht ablenken lassen. «Ich werde versuchen, mich nicht darauf zu konzentrieren, und werde versuchen, nicht darüber nachzudenken. Ich will deswegen nicht nervös sein», sagte Alcaraz.

© dpa-infocom, dpa:250905-930-3071/4
US Open - ATP-Tour
Italiens Tennisstar Jannik Sinner will seinen Titel bei den US Open verteidigen.© Yuki Iwamura/AP/dpa
Italiens Tennisstar Jannik Sinner will seinen Titel bei den US Open verteidigen.
© Yuki Iwamura/AP/dpa
US Open - ATP-Tour
Carlos Alcaraz möchte im Finale der US Open Jannik Sinner als Nummer eins der Welt ablösen.© Seth Wenig/AP/dpa
Carlos Alcaraz möchte im Finale der US Open Jannik Sinner als Nummer eins der Welt ablösen.
© Seth Wenig/AP/dpa

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