Verkaufsoffene Sonntage in Düren und Jülich?

Nach der Zwangspause durch Corona bräuchten die Dürener Geschäfte eigentlich dringend mehr Kunden. Verkaufsoffene Sonntage könnten helfen. Bis zum Jahresende will das Land NRW mit einer neuen Vorschrift bis zu vier davon möglich machen. In Düren ist das Citymanagement verwundert über das Angebot. In Jülich ist die Stimmung aktuell getrübt.

© Daniel Dähling

Was sagt das Dürener Citymanagement?

Vor zwei Wochen hat es eine Entscheidung am Bundesverwaltungsgericht gegeben: Demnach darf ein verkaufsoffener Sonntag nicht alleine stehen und muss mit einer Großveranstaltung gekoppelt sein. Die Veranstaltung muss dabei den Sonntag prägen und mehr Besucher anziehen als die Ladenöffnung. Größere Veranstaltungen sind wegen Corona aber noch länger verboten. City Manager Michael Linn vermutet, dass die Landesregierung vielleicht mit einer Verordnung die verkaufsoffenen Sonntage auch ohne Veranstaltung zulassen will. Der Einzelhandel in Düren brauche diese Tage, sagt Linn. Als mögliche Termine könnte er sich einen Sonntag im September und einen in der Adventszeit vorstellen.

Manche Händler machten aktuell immer noch 60% weniger Umsatz, manche seien schon wieder auf dem Niveau vor der Krise. Die Händler seien aber grundsätzlich optimistisch, sagt City Manager Michael Linn. Auch weil die Kaufhof-Filiale sicher in Düren bleibt. Sie sei ein Anker in der Innenstadt. Auf die Leerstände in Düren hatte die Krise laut Linn keinen Einfluss. Das Leerstandsmanagement der Stadt hat nach eigener Aussage in den letzten Jahren gute Fortschritte gemacht: Es sei gelungen, die leerstehenden Ladenlokale von 28 auf 17 zu reduzieren.

So sieht es in Jülich aus:

Vor allem Modegeschäfte haben gerade zu kämpfen. Das sagt Benjamin Loevenich von der Werbegemeinschaft. Deshalb könnte er sich vorstellen, das Angebot der Landesregierung voll zu nutzen und bis Jahresende viermal sonntags die Geschäfte zu öffnen. Es hängt allerdings an der Gewerkschaft ver.di. Die Gewerkschafter bestehen darauf, dass ein verkaufsoffener Sonntag immer an eine Großveranstaltung gekoppelt sein muss. Jetzt soll es Gespräche zwischen dem Einzelhandelsverband und ver.di geben. Es soll darüber gesprochen werden, ob es womöglich doch noch verkaufsoffene Sonntage, auch ohne Veranstaltungsrahmen, geben könnte.

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